Sonntag, 06 März 2022 08:13

What the fvck...Selfcare... Featured

...in einer total verrückten Zeit wie gerade jetzt hört sich das so beschissen abgedroschen an nach einem Artikel in der „Freundin“ oder schlimmer. Unter den geistigen Nachwirkungen eines wundervollen Coachings bei meiner Freundin Susan zum Thema „versteckte Gefühle“ lege ich jetzt mal den Begriff „Radikale Selbstverantwortung“ nach.

Gestern habe ich auch einen Artikel zum Ukrainekrieg verfasst und dort habe ich versucht, den Umgang mit so etwas Unfassbarem wie Krieg greifbar zu machen. Was das mit mir macht und wie ich bei mir bleiben kann, bei meinem Alltag und, hey, nach zwei Jahren Corona sind wir eh alle am Limit, wie ich mein Leben trotzdem irgendwie würdevoll und machtvoll gestalten kann, dem möchte ich nachspüren.

 

Radikale Selbstverantwortung holt uns aus der Opferrolle.

Sie hilft uns, nicht zum Spielball der eigenen Emotionen zu werden und vor allem nicht, die Emotionen vom Außen in unser Innen zu holen. In dem Coaching haben wir beide darüber gesprochen, wie man, Du, ich, Deine Liebsten, in seine Gefühle kommt und überhaupt erst einmal dahinter kommt, wie es einem geht, emotional.

  • Bin ich traurig oder wütend und wie stelle ich das fest? 
  • Ist das überhaupt meine Wut oder die von jemand anders?
  • Kenne ich das, richtig traurig sein oder richtig ängstlich, und wo kann ich das verorten in meinem Körper?
  • Was mache ich, wenn ich Angst habe, dass die Gefühle überhand nehmen und sich nicht mehr steuern lassen?

 

Welchen Platz nehmen Gefühle ein? 

Zunächst einmal schauen wir uns an, welchen Platz Gefühle einnehmen in Verbindung mit Gedanken. Welches Gefühl sollte es bei uns auslösen, wenn wir in einem Café sitzen und dabei die vorbeigehenden Menschen einfach nur beobachten?Menschen schlendern an uns vorbei, bleiben stehen, biegen ab, kreuzen sich, nehmen nebenan Platz und unterhalten sich. Welche Gefühle könnten solch rein neutrale Beobachtungen auslösen und wie verändert sich die Situation, wenn in derselben Situation bewertende Gedanken auftauchen?
Das können Gedanken sein wie:

  • „Oh, der sieht aber komisch aus.“
  • „Die schaut böse.“
  • „Hilfe, jetzt sind es aber viele Menschen, ich muss weg.“
  • „Da kommt X, ich schaue lieber weg.“


Dann nämlich wird aus einer neutralen Gruppe von Individuen etwas, was mich wütend macht oder ängstigt. Oder traurig, wenn ich eine Frau mit einem Kinderwagen sehe, oder ein verliebtes Paar, wenn ich selbst einsam bin und mich nach einem Partner sehne. Gefühle folgen also offensichtlich den Gedanken, so wie das Nach-Denken den Tatsachen folgt.

 

Was war zuerst da, Gefühl oder Gedanke?

Die Beschäftigung mit der Frage was zuerst da ist, Gefühl oder Gedanke, ist ein Teil der Reise nach innen in dem Versuch, das alltägliches Leid zu beenden und kann ganz klar beantwortet werden. Es sind die Gedanken. Jedem Gefühl geht eine gedankliche Bewertung voraus. Unser Verstand fällt ein Urteil, findet etwas gut oder bedrohlich. 

Wenn wir also unsere Gedanken verstehen und die Dynamik der Beeinflussung unserer Gedanken, können wir auch unsere Gefühle beeinflussen. Und sind nicht mehr nur Spielball oder Opfer, sondern selbstverantwortlich Hüter unserer eigenen Seele. Das ist Selfcare, kein heißes Bad mit einem Glas Rotwein. Das sich bewusster Werden dessen, was ich gerade denke, dass ich bewertend bin und vor allem negativ besetzt bewertend, kann meine Gefühle steuern, bevor ich sie fühle oder ich kann sogar im Moment der Bewusstwerdung noch Einfluss nehmen.

Auf die Ohnmacht bezogen, in der sich so viele von uns momentan befinden, heißt das, werde zum Beobachter Deiner eigenen Gedanken und lerne, Gefühle einzuordnen als das, was sie sind. Lerne zu erfahren, dass Gefühle Raum brauchen und gefühlt werden wollen, um vergehen zu können.

Und lerne, den Sitz der vier Grundgefühle Wut, Angst, Freude und Trauer körperlich zu verorten. Wo sitzt die Angst? Wo sitzt die Wut? Wie fühlt sich Freude an? Das kannst Du auch als Experiment sehen und Dich mal hinsetzen und Dir bestimmte Situationen vorstellen, dabei in Deinen Körper spüren und schauen, wo sich etwas tut. Entsteht ein Kloß im Hals oder ein harter Klumpen im Bauch? Geht Dein Herz auf oder wird es ganz schwer?

Gefühle sind also von unseren Gedanken gesteuerte und, das ist immens wichtig, vergängliche Zustände, die sich ganz gut analysieren lassen, wenn man sich die Zeit nimmt, ihnen Raum zu geben und keine Angst hat, dass sie, einmal da, nicht mehr weggehen.


Ich wünsche mir, dass wir alle wieder zu unserer Kraft finden, uns unserer Mitte gewahr werden und das Leben als einen beständigen Fluss von Aufs und Abs sehen können, nie nur aus einer Talfahrt in den Tod.

Dass wir radikale Selbstverantwortung als mächtiges Werkzeug sehen, das nicht noch mehr Arbeit bedeutet. Sondern ein Weg in die (persönliche) Freiheit ist.

Dass wir uns gemeinsam darüber austauschen, ohne Scham.

Dass wir Gefühle fühlen können, sie mit anderen teilen und einordnen lernen.

Dass wir wieder mehr Gemeinschaft wagen, uns ausprobieren.

Dass etwas in sich hinein Fressen nicht macht, dass es weg ist, sondern im Inneren immer mächtiger wird und krank macht.


In meinem Yogaunterricht versuche ich am Anfang jeder Stunde dem gerade vorherrschenden Gefühl einen Platz zu geben und komme am Ende der Stunde noch einmal darauf zurück. Als Mini Übung für das Leben. Ich weiß, dass das oft sehr schwierig ist, aber dass der geschützte Raum des Yogastudios dem Ausdruck geben kann. Ich lade jeden ein, das einmal auszuprobieren bei mir und möchte in Zukunft sehr viel mehr in diese Richtung arbeiten, auch gemeinsam mit Susan in Workshops und mit anderen Kollegen.

Wir mit unserem Wissen können gemeinsam sehr viel bewirken und sehr viel geben. Und es ist mir ein Herzensanliegen, gerade hier in dieser Region die Menschen zu erreichen. Vor allem diejenigen, denen es nicht gut geht und die eine Hand brauchen zum Festhalten. 

Wer mehr über seine Gefühle lernen möchte, kann sich mal bei Susan Hofmann - Emotionale Selbstfürsorge umschauen. Und ist natürlich eingeladen, in meine Yogakurse zu kommen oder mich jederzeit anzusprechen oder anzuschreiben.


Fühlt Euch fest umarmt und seid Euch selbst Euer bester Freund.

 

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