Sonntag, 29 August 2021 08:13

Fasten im Kloster... Featured

...ist etwas, was ich noch nie gemacht habe und deshalb war ich auch happy, als ich im Rahmen der Yogalehrer Ausbildung eine Reinigungswoche im Kloster in Donndorf antreten durfte, unter der Anleitung des Erfurter Heilpraktikers Robert Tilp.
Fasten bedeutet klassisch Nahrungsverzicht, aber das ist noch nicht alles, es geht spirituell vielmehr darum, sich vom Außen ins Innen zurück zu ziehen, dem eigenen Körper zu vertrauen, dass er für Dich sorgt, auch wenn Du keine feste Nahrung zu Dir nimmst. Dein Verdauungsapparat wird entlastet, der Darm kann sich regenerieren, der Stoffwechsel wird neu programmiert. Dadurch kommt es zu Regeneration, von Haut und Haar, ein Gefühl der Leichtigkeit stellt sich ein, Ballast wird abgeworfen.
Decluttering im eigenen System sozusagen.

Im geschützten Raum meiner Ausbildungsgruppe, die sich immer mehr wie eine Familie anfühlt, haben sich Yoga, Seminare, Wanderungen, Gespräche, Reinigungsrituale und gemeinsames Singen zu einem unvergesslichen Ganzen gefügt.
Da wir als Yogalehrer unterwegs sind, haben wir einige yogische Reinigungsrituale gelernt, sogenannte Kriyas, dazu gehören die Magenreinigung, die große Darmreinigung, Nasenreinigung usw.

Die Fastenzeit selbst, vom Montag Abend und für mich bis zum Sonntag Abend, war eine Reise zu mir selbst, zum inneren Kern, begonnen mit viel Enthusiasmus und Neugierde. Der Entlastungstag am Montag war mit viel Rohkost geradezu opulent.
Auf den Dienstag, begonnen mit der großen Darmreinigung, die sich genauso anhört, wie sie ist, nämlich ganz schön umfangreich, beginnt das eigentliche Fasten.
Man trinkt mindestens fünfzehn Tassen Salzwasser, bis das unten genauso herauskommt, wie es oben hinein geht. Das Trinken wird unterbrochen von bestimmten Körperübungen, die dafür sorgen, dass der Organismus nicht träge wird, vor allem nicht der Dickdarm.
Danach gibt es gar nichts mehr zu essen, aber dafür Tee, Ingwerwasser, Zitronenschnitze am Morgen (DIE RETTUNG am ersten Morgen), ab und zu einen Schluck Saft (Gemüse, Rote Bete, Sauerkraut, Möhre), verdünnt mit Wasser.
Am Abend eine Fastensuppe, die sich nach Suppe anhört, aber sehr, sehr dünn ist.

Dann kommt die eigentliche Fastenzeit, inklusive Krise am zweiten oder dritten Tag, bei mir am zweiten, mit Heulen und Schwindel und der unsagbaren Verzweiflung, jetzt nichts mehr zu essen zu haben. Das ist sowohl psychisch als auch körperlich, da Essen immer auch emotional ist und der Körper schwächelt, aber der Geist hat noch viel mehr damit zu tun, sich anzupassen an einen Zustand, in dem er nicht ununterbrochen auf die tröstliche Wirkung von Nahrung zurückgreifen kann, wenn es kritisch wird, und das wird schnell existenziell, wenn man, wie ich, eine Naschkatze ist und ein Häppchenesser.
Aber danach wird es leicht und es ist unglaublich, wieviel Zeit plötzlich da ist, wenn man das Essen weglässt. So viel Zeit zum alles Mögliche tun.
Die Tage hat Robert gut ausgefüllt, mit Morgenpraxis auf der Wiese, Wanderungen im Umland, mit Gesprächskreisen, Seminaren über Verdauung, Stoffwechsel, Ernährung und, das ist ganz besonders wertvoll, Beziehungen und die Beziehung zur Natur und über unsere Verbundenheit mit der Natur.
Eine geschützte Atmosphäre im Kloster ist unglaublich schön, um eine solche Erfahrung zu machen, das geht zu Hause kaum.

Unser Jahrgang der Yogalehrer Ausbildung besteht ausnahmslos aus ganz wunderbaren Menschen, die diese Reise erst so besonders gemacht haben.
Unsere kleine Fastengruppe aus acht Frauen, die sich zu den Mahlzeiten in der Teeküche getroffen haben, zu Wermut-Tee- (brrrrr....) und Ingwerwasser-Umtrünken inklusive Anstoßen, die Gespräche (viele, viele davon über Rezepte und Essen), die vielen Schultern zum Anlehnen, die Umarmungen, Franks bezaubernden Klavierspiel, unser gemeinsames Singen wie im Elbenwald, alles unvergesslich und kostbar und prägend und so inspirierend...
Danach wieder im Alltag anzukommen ist ein bisschen wie an Neujahr in der Saale baden gehen und es dauert ein paar Tage, bis alles wieder läuft. Die Leichtigkeit aber nimmt man mit und die trägt Dich durch die Tage danach.
Meine reine Fastenzeit hat sechs Tage gedauert und ich möchte das so bald wie möglich wiederholen, vielleicht wieder in Gemeinschaft.

Ich bin so dankbar und glücklich über diese Erfahrung und gehe geerdet und befreit von Ballast in meinen Alltag zurück. Ganz besonders dankbar bin ich für die liebevolle Betreuung unserer Rebekka von Ganzheitlich in Harmonie, ohne Dich wäre es ungleich schwerer geworden ❤️

Feste Nahrung ist, für eine gewisse Zeit, überflüssig, wenn es Liebe, Sonnenlicht und Luft zum Atmen gibt ☀️

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